Fakten-basiert diskutieren
In einem offenen Austausch beleuchteten wir, wo Verschwendungen und Verluste von Nahrungsmitteln entlang der Wertschöpfungskette auftreten. Wir hinterfragten, wie sie sich vermeiden lassen und welche Maßnahmen die größte Wirkung entfalten können. Im fliegenden Wechsel zwischen wissenschaftlichen Impulsen und Gesprächs-Runden an den Café-Tischen diskutierten die Beteiligten mit Wissenschaftler:innen Lösungsansätze. Unser Ziel war, Anregungen zu geben. Wir verzichteten bewusst auf Appelle und Handlungs-Empfehlungen, um die Möglichkeit zu eröffnen, gemeinschaftlich Wege zu finden, die Verschwendung zu reduzieren und unsere Ressourcen nachhaltig zu nutzen.
Im Rahmen des Treffens erkundeten wir diese Fragen:
- Was bedeuten Lebensmittelverlust und -verschwendung?
Wie grenzen sie sich voneinander ab? - Welche Auswirkungen hat die Verschwendung von Lebensmitteln auf Klima und Ressourcen?
- Welche Rolle spielen Produktion, Verteilung, Ernährungs-Gewohnheiten und die gesamte Nahrungskette?
Nach einer kurzen Präzision der Begrifflichkeiten aus wissenschaftlicher Sicht, fokussierten wir uns auf diese Themen:
- Wo und warum entstehen Verluste entlang der Wertschöpfungskette?
- Was hindert uns an der Anpassung? (Psychologie & Bildung)
- Welche Maßnahmen sind am effektivsten? Was fehlt?
- Wie können wir gemeinsam einen Wandel bewirken?
Wissenschaftliche Impulse
Mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse klärten wir bekannte Mythen auf und nahmen sowohl eine globale wie auch regionale Perspektive für unser Handeln ein. Für den Abend konnten wir drei Wissenschaftler:innen gewinnen, die uns ihr Wissen vermiteln und so unsere Gespräche um Zahlen, Daten, Fakten bereicherten:
Dr. Ingo Kerkamm
Den Auftakt mit einer Gesamt-Sicht übernimmt Ingo. Er ist Diplom-Geo-Wissenschaftler und -Mineraloge (Uni Hannover / Köln). Anschließend promovierte er in Material-Wissenschaften (TU Darmstadt). Ingo wird das Feld der Ernährungs-Sicherheit in den Kontext des Klima-Wandels und der planetaren Gesundheit stellen.
Jun.-Prof. Ramona Weinrich
Ramona ist Junior-Professorin am Institut für Agrar-Politik und Landwirtschaftliche Marktlehre im Fachgebiet Verbraucher-Verhalten in der Bio-Ökonomie an der Uni Hohenheim. Sie ergänzt das Konzept der planetaren Gesundheit um die Empfehlungen für unsere eigene Gesundheit. Ferner wird sie uns Impulse setzen, wo uns die Psychologie in die Quere kommt im Anpassungs-Prozess. So wird sie beispielsweise Aspekte der Bildung aufgreifen. Ferner kannst Du auf ein paar Tipps hoffen, wie es doch gelingen kann – auf gesellschaftlicher wie auch auf persönlicher Ebene.
Prof. Carola Pekrun
Carola ist Professorin für Pflanzenbau und Qualitätsmanagement an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Im Rahmen unseres Treffens wird sie die Verfügbarkeit von landwirtschaftlicher Nutzfläche in Deutschland in den Blick nehmen und die Frage stellen, inwiefern derzeitige Ernährungsmuster eine Verschwendung von landwirtschaftlicher Nutzfläche darstellen.
Durch den Abend führte Franziska Köppe, Initiatorin und Kuratorin der Bewegung und Kooperative WandelMut. Lebens- & Arbeitswelten mit Zukunft.
Dokumentation
Das Treffen fand statt am 17.02.2025, 19:00 Uhr.
Treffpunkt war: Raupe Immersatt
Johannesstr. 97, 70176 Stuttgart (West)
Allen Teilnehmenden und Interessierten stellen wir folgende Informationen zum Herunterladen frei zur Verfügung:
- Präsentation (Folien-Satz): Haltbar bis zum Umdenken
- Überblick Wissenschaftliche Literatur zum Thema (im Rahmen der Veranstaltung diskutierte Literatur sowie eine umfangreiche ergänzende Sammlung zusätzlicher Infos)
- „Stellungnahme zu den lebensmittel-bezogenen Ernährungs-Empfehlungen (Food-Based Dietary Guidelines, FBDG) der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Deutschland“ der Fach-Gruppe Agrar/Ernährung der Scientists For Future Deutschland
Mehr über die Scientists und zur Veranstaltung erfährst Du via:
S4F Stuttgart – RG-Treffen 2025-02 – Haltbar bis … zum Umdenken!